National geopark

Oloví (Bleistadt)

Foto J. Tvrdý
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Alte Bleigruben in tiefen Wäldern

Bleistadt (Oloví) entstand als Bergarbeitersiedlung nahe reicher Bleierzlagerstätten. Die älteste schriftliche Urkunde über die Gruben stammt aus dem Jahr 1314. Während der Herrschaft von Kaiser Karl IV. gingen die Gruben 1350 in den Besitz der Herren von Hartenberg über, die sie bis in das 16. Jahrhundert behielten.

Zu damaliger Zeit wurde Blei in der Glockengießerei, im Münzwesen und als Zugabe für Töpferglasuren verwendet, vor allem war es jedoch ein unentbehrlicher Zusatz bei der hüttentechnischen Gewinnung von Kupfer und Silber. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass das einflussreiche Haus der Schlicks zum neuen Besitzer des Herrschaftsgutes wurde. Sie benötigten das Blei zur Aufarbeitung ihrer Silbererze.

Im 16. Jahrhundert war der Großteil der 40 bis 50 Bleierzgänge des Reviers, das sich von Studenec über Bleistadt und Hřebeny bis nach Radvanov erstreckte, bereits bekannt. Während dieses Jahrhunderts  hatte man etwa 30.000 Tonnen Blei gewonnen. Die erhöhte Nachfrage nach Rohstoffen für militärische Zwecke führte im 20. Jahrhundert zur Neueröffnung der Gruben, doch erbrachten die Versuche der Blei- und Urangewinnung keine größeren Erfolge. Heute unterstreichen die zahlreichen Einstürze und verfallenen Stollenmundlöcher den geheimnisvollen Charakter der wild-romantischen Waldlandschaft rund um Bleistadt. Pläne, sie durch Lehrpfade und das Erschließen der alten Stollen touristisch zu erschließen, sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden.